Volksfeste sind im Brauchtum verankerte regional typische Feste, die oft eine lange Tradition besitzen. Oft beziehen sie sich auf kirchliche Feste oder auf den Beginn des Frühjahrs oder Herbstes und werden zum Teil in kleinsten Dörfern und in Städten unterschiedlich gefeiert. Manche haben sich im Laufe der Jahrhunderte aus einem Jahrmarkt
entwickelt. An diese Tradition knüpft der bei vielen Volksfesten am Rande des Festplatzes gelegene Krämermarkt an.
Im Unterschied zu Stadtfesten und anderen Großveranstaltungen wird das Erscheinungsbild eines Volksfestes von den zum Teil riesigen Fahrgeschäften geprägt. Sie werden, wie auch die vielen anderen Attraktionen – von der Würstchenbude über die Festzelte – von den Schaustellern
betrieben. Große Volksfeste werden von bis zu 100.000 Leuten pro Tag besucht, doch sind genaue Zahlen nur schwer zu bekommen, da das Areal eines Volksfestes im Regelfall frei zugänglich ist und jeder auf dem Fest vertretene Schaustellerbetrieb als eigenständiges Unternehmen geführt wird.
In den meisten Städten finden Volksfeste auf einem eigenen Platz, dem Festplatz
statt. Es gibt aber auch Volksfeste, die in der Innenstadt stattfinden und mehr Stadtfesten ähneln. Je nach Organisationsform spricht man auch von Straßenfesten, wenn sich beispielsweise die anliegenden Läden und Firmen einer Einkaufsstraße dazu zusammenfinden.
Volksfeste werden oftmals durch den Anstich eines Bierfasses durch einen hohen Kommunalpolitiker
der Gemeinde, in der das Fest stattfindet, eröffnet.
Während in Deutschland ein Volksfest oftmals aus Fahrgeschäften und Buden vieler verschiedener Schausteller von einem sogenannten „Platzmeister“ zusammengestellt wird, werden in anderen Ländern teilweise ganze Festplätze von einem einzigen Schausteller bestückt. Anders hingegen gestalten sich Volksfeste in kleineren Orten, Gemeinden oder Stadtteilen (Stadtteilfest) – dort oftmals Kirmes oder Kerb genannt – bei dem der Schwerpunkt weniger in den Fahrgeschäften als in den feierlichen Aktivitäten liegt. Dort wird von jedem Besucher (des oftmals einzigen Bierzeltes) ein einmaliger Eintrittspreis verlangt, in dessen Gegenzug ihm im inneren eine Liveband geboten wird sowie allerlei alkoholische Getränke, vorzugsweise Bier. Aufgrund des volkstümlichen Charakters einer solchen Veranstaltung beschränkt sich das Musikangebot zumeist auf deutsche Schlager- und Volkslieder.
In ländlichen Gegenden besitzt der Besuch der eigenen oder der Kirmessen der Nachbardörfer/gemeinden eine lange Tradition. So wird eine Dorfkirmes von der dortigen Burschenschaft ausgerichtet, die dann von den Burschenschaften umliegender Orte besucht wird. Im Gegenzug fährt die ausrichtendene Burschenschaft auf die Volksfeste der anderen.
In der Regel ist bei einem größeren Volksfest (oft in einer Stadt) der Eintritt frei und sind die Attraktionen einzeln zu bezahlen. Es gibt allerdings auch Ausnahmen wie den FunFair Boulevard in den Niederlanden, bei dem ein geringer Eintrittspreis zu zahlen ist, der dann teilweise als
Mindestumsatz wieder eingelöst werden kann.
In den Niederlanden ist ein Preissystem verbreitet, bei dem der Veranstalter einen sehr geringen Maximalpreis für die Attraktionen festlegt. Da dieses teilweise deutlich unter den üblichen Preisen der Fahrgeschäfte liegen, werden die Fahrzeiten dann unter Umständen aus Kostengründen gekürzt oder die Schausteller vom Veranstalter subventioniert. Bei der größten Kirmes der Niederlande, der Tilburgse Kermis, werden die Preise dagegen von der aktuellen Nachfrage abhängig gemacht, so dass bei geringem Andrang mit einem niedrigen Preis gelockt wird und bei höherem Aufkommen die Preise erhöht werden.
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Im deutschen Recht ist ein Volksfest eine im Allgemeinen regelmäßig wiederkehrende, zeitlich begrenzte Veranstaltung, auf der eine Vielzahl von Anbietern unterhaltende Tätigkeiten ausübt. Werden von den Anbietern keine unterhaltenden und angemessenen Tätigkeiten ausgeübt, gilt die Veranstaltung nicht als Volksfest.Anbieter von Volksfesten müssen Gewerbesteuer zahlen. Der Ablauf der Volksfeste wird von Landesgesetzen geregelt.Die Öffnungszeiten an den Volksfesttagen – die Zelte sind bewirtet und die Fahrgeschäfte in Betrieb – hängen von der jeweiligen Kommune ab. Oft ist auf großen Volksfesten wie dem Cannstatter Wasen oder dem Münchner Oktoberfest früher „Zapfenstreich“ als auf Festen in kleineren Orten wie dem Wurstmarkt in Bad Dürkheim oder dem Talmarkt in Bad Wimpfen.Bei manchen großen Volksfesten, wie dem Cannstatter Wasen, enden am Wochenende die Betriebszeiten der Fahrgeschäfte etwas später als die Musik in den Festzelten, damit nicht gleichzeitig zu viele Menschen unterwegs sind.Für das Abspielen von Musik – auch Hintergrundmusik – auf Volksfesten ist GEMA-Gebühr zu zahlen
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Die Größten Volksfeste Deutschlands:
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Die ältesten Volksfeste Deutschlands:
Quelle: Wikipedia
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